Verschiedene Rekrutierungswege für die Hotellerie und Gastronomie: Ein Detaillierter Überblick

Die Rekrutierung in der Hotellerie und Gastronomie stellt eine besondere Herausforderung dar, da die Branche durch hohe Fluktuation und saisonale Schwankungen geprägt ist. Die Wahl der richtigen Rekrutierungswege kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Betrieb und einem mit chronischem Personalmangel machen. Hier bieten wir einen umfassenden Überblick über verschiedene Rekrutierungswege, deren Vor- und Nachteile sowie tiefere Einblicke in ihre Funktionsweise und strategische Bedeutung.


1. Traditionelle Stellenanzeigen

Funktionsweise: Traditionelle Stellenanzeigen werden in gedruckten Medien wie Zeitungen, Fachzeitschriften und lokalen Magazinen veröffentlicht. Diese Methode ist eine der ältesten Formen der Personalbeschaffung und hat sich über Jahrzehnte bewährt.
Vorteile:

  • Breite Reichweite: Durch die Platzierung in weit verbreiteten Publikationen können viele potenzielle Bewerber erreicht werden. Besonders in ländlichen oder weniger digitalisierten Regionen können Printmedien eine wichtige Rolle spielen.
  • Lokale Bekanntheit: Stellenanzeigen in regionalen Zeitungen und Magazinen erreichen gezielt Bewerber aus der unmittelbaren Umgebung, was besonders für Positionen mit sofortigem Startdatum vorteilhaft ist.

Nachteile:

  • Kosten: Die Kosten für Anzeigen in renommierten Printmedien können erheblich sein, insbesondere bei wiederholten Schaltungen.
  • Zeitaufwendig: Der Prozess vom Druck bis zur Sichtung der Bewerbungen ist langsamer im Vergleich zu digitalen Methoden, was bei dringendem Bedarf problematisch sein kann.

Traditionelle Stellenanzeigen sind besonders geeignet für etablierte Hotels und Restaurants, die ihre lokale Präsenz und Marke stärken möchten. Diese Methode kann auch ältere oder weniger technikaffine Zielgruppen ansprechen, die nicht aktiv auf Online-Plattformen suchen.


2. Online-Jobbörsen und Karriereportale

Funktionsweise: Online-Jobbörsen und Karriereportale wie Indeed, Monster, und spezialisierte Plattformen wie HOGAPAGE bieten Unternehmen die Möglichkeit, Stellenanzeigen digital zu veröffentlichen. Bewerber können sich direkt online bewerben, was den Prozess beschleunigt.
Vorteile:

  • Große Reichweite: Online-Jobbörsen erreichen eine breite und vielfältige Zielgruppe, sowohl lokal als auch international. Dies ist besonders nützlich für Positionen, die spezielle Fähigkeiten erfordern.
  • Schnelligkeit: Anzeigen können sofort geschaltet und Bewerbungen in Echtzeit bearbeitet werden. Dies reduziert die Zeit zwischen Anzeigenschaltung und Einstellung erheblich.

Nachteile:

  • Hoher Wettbewerb: Die Vielzahl an Stellenangeboten auf diesen Plattformen bedeutet, dass es schwierig sein kann, sich von der Masse abzuheben.
  • Qualität der Bewerbungen: Die große Anzahl an Bewerbungen kann zu einem erhöhten Aufwand bei der Vorauswahl führen, da nicht alle Bewerbungen den Anforderungen entsprechen.

Online-Jobbörsen sind ideal für Unternehmen, die schnell eine große Anzahl an Bewerbungen erhalten möchten. Diese Methode eignet sich besonders für saisonale Rekrutierungen und Positionen, die eine breite Palette an Fähigkeiten und Erfahrungen erfordern.


3. Unternehmenswebsite und Karriereseiten

Funktionsweise: Viele Unternehmen verfügen über eigene Karriereseiten auf ihrer Website, auf denen offene Stellen ausgeschrieben werden. Bewerber können sich direkt über die Website bewerben, und Unternehmen können die Bewerbungen zentral verwalten.
Vorteile:

  • Gezielte Ansprache: Bewerber, die die Karriereseite eines Unternehmens besuchen, haben in der Regel ein spezifisches Interesse an diesem Unternehmen und sind oft qualitativ hochwertige Kandidaten.
  • Kosteneffizient: Das Schalten von Stellenanzeigen auf der eigenen Website verursacht keine zusätzlichen Kosten und kann leicht aktualisiert werden.

Nachteile:

  • Begrenzte Reichweite: Die Reichweite ist auf Personen beschränkt, die das Unternehmen bereits kennen oder aktiv nach Jobmöglichkeiten auf der Unternehmenswebsite suchen.
  • Pflegeaufwand: Die Website und insbesondere die Karriereseite müssen regelmäßig aktualisiert und gepflegt werden, um stets aktuelle Informationen und Stellenanzeigen zu bieten.

Karriereseiten sind besonders nützlich für gut etablierte Unternehmen mit einer starken Markenpräsenz. Diese Methode hilft, gezielt Kandidaten anzusprechen, die bereits ein Interesse am Unternehmen haben, und fördert eine starke Arbeitgebermarke.


4. Social Media Rekrutierung

Funktionsweise: Soziale Medien wie LinkedIn, Facebook und Instagram bieten Plattformen für die Veröffentlichung von Stellenanzeigen und die direkte Interaktion mit potenziellen Bewerbern. Unternehmen können gezielte Anzeigen schalten, um bestimmte demografische Gruppen anzusprechen.
Vorteile:

  • Breite und gezielte Reichweite: Durch den Einsatz von Algorithmen können Stellenanzeigen gezielt an bestimmte Nutzergruppen ausgespielt werden, basierend auf deren Interessen, Berufsprofilen und Standort.
  • Engagement: Soziale Medien ermöglichen eine direkte und sofortige Interaktion mit potenziellen Bewerbern. Dies kann den Rekrutierungsprozess personalisieren und beschleunigen.

Nachteile:

  • Zeitaufwendig: Die Pflege von Unternehmensprofilen und die schnelle Reaktion auf Anfragen und Kommentare erfordern erhebliche Ressourcen.
  • Unterschiedliche Zielgruppen: Nicht alle Nutzer von sozialen Medien sind aktiv auf Jobsuche, was die Effizienz der Anzeigen beeinflussen kann.

Social Media Rekrutierung ist besonders effektiv für Unternehmen, die jüngere Zielgruppen ansprechen möchten und ihre Marke als modern und ansprechend positionieren wollen. Diese Methode eignet sich auch hervorragend für Employer Branding und die Förderung eines positiven Unternehmensimages.


5. Personalvermittlungsagenturen


Funktionsweise: Personalvermittlungsagenturen wie MakeAHire bieten spezialisierte Dienstleistungen zur Rekrutierung an. Sie übernehmen bei Wunsch den gesamten Rekrutierungsprozess, von der Stellenausschreibung bis zur Vorauswahl und Vertragsverhandlung.
Vorteile:

  • Expertise: Personalvermittlungsagenturen verfügen über umfangreiche Branchenkenntnisse und Netzwerke, die den Zugang zu hochqualifizierten Bewerbern erleichtern.
  • Effizienz: Durch die Auslagerung des Rekrutierungsprozesses können Unternehmen Zeit und Ressourcen sparen und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.

Nachteile:

  • Kosten: Die Dienstleistungen von Personalvermittlungsagenturen sind kostenpflichtig und basieren oft auf Erfolgsprämien, was je nach Anzahl der zu besetzenden Stellen teuer werden kann.
  • Abhängigkeit: Unternehmen könnten sich zu stark auf externe Dienstleister verlassen, was zu einer Abhängigkeit führen kann.

Personalvermittlungsagenturen sind ideal für Unternehmen, die spezialisierte oder schwer zu besetzende Positionen schnell und effizient besetzen müssen. Diese Methode ist besonders nützlich für internationale Rekrutierungen und für Positionen, die eine hohe Fachkompetenz erfordern.


6. Mitarbeiterempfehlungsprogramme

Funktionsweise: Mitarbeiterempfehlungsprogramme ermutigen bestehende Mitarbeiter, Freunde, Familie oder ehemalige Kollegen für offene Stellen zu empfehlen. Diese Programme sind oft mit finanziellen Anreizen oder anderen Belohnungen für erfolgreiche Empfehlungen verbunden.
Vorteile:

  • Hohe Qualität: Empfehlungen von bestehenden Mitarbeitern führen oft zu höherer Qualität und Passgenauigkeit der Bewerber, da die Mitarbeiter die Unternehmenskultur und die Anforderungen der Position kennen.
  • Kosteneffizient: Diese Programme sind in der Regel günstiger als externe Rekrutierungsmethoden und bieten eine hohe Erfolgsquote.

Nachteile:

  • Begrenzte Reichweite: Die Reichweite ist auf das Netzwerk der aktuellen Belegschaft beschränkt, was die Anzahl der Empfehlungen einschränken kann.
  • Bias: Es besteht die Gefahr, dass Mitarbeiter vorwiegend Personen aus ihrem eigenen Umfeld empfehlen, was zu einer mangelnden Diversität führen kann.


Mitarbeiterempfehlungsprogramme sind besonders effektiv für Unternehmen, die eine starke interne Kultur und ein gutes Arbeitsklima pflegen. Diese Methode fördert auch die Mitarbeitermotivation und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.


7. Karrieremessen und Recruiting-Events

Funktionsweise: Karrieremessen und Recruiting-Events bieten eine Plattform für direkte Begegnungen zwischen Arbeitgebern und potenziellen Bewerbern. Unternehmen können sich präsentieren, ihre offenen Stellen vorstellen und sofortige Interviews führen.
Vorteile:

  • Direkter Kontakt: Persönliche Gespräche ermöglichen eine sofortige Einschätzung der Bewerber und deren Passgenauigkeit zur Unternehmenskultur.
  • Markenbekanntheit: Die Teilnahme an solchen Events erhöht die Sichtbarkeit und Präsenz des Unternehmens in der Branche.

Nachteile:

  • Logistik und Kosten: Die Organisation und Teilnahme an Messen sind zeit- und kostenintensiv, und die Nachbereitung erfordert eine strukturierte Verfolgung der gewonnenen Kontakte.
  • Vorbereitung: Erfolgreiche Messeauftritte erfordern eine gründliche Vorbereitung, einschließlich der Schulung des Standpersonals und der Bereitstellung von Informationsmaterialien.

Karrieremessen und Recruiting-Events sind ideal für Unternehmen, die sich aktiv als attraktive Arbeitgeber positionieren und direkte Kontakte zu potenziellen Bewerbern aufbauen möchten. Diese Methode eignet sich besonders für große Hotels und Gastronomiebetriebe, die eine Vielzahl von Positionen besetzen müssen.



Die Wahl der richtigen Rekrutierungswege in der Hotellerie und Gastronomie hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich der Dringlichkeit des Bedarfs, des verfügbaren Budgets und der spezifischen Anforderungen der zu besetzenden Positionen. Eine umfassende Rekrutierungsstrategie, die traditionelle und moderne Methoden kombiniert, kann die besten Ergebnisse liefern. Unternehmen sollten flexibel bleiben und ihre Strategien regelmäßig überprüfen und anpassen, um langfristig erfolgreich zu sein.
Durch die Integration verschiedener Rekrutierungswege können Unternehmen sicherstellen, dass sie sowohl eine breite Reichweite als auch qualitativ hochwertige Bewerbungen erhalten. Dies trägt nicht nur zur effizienten Besetzung offener Stellen bei, sondern stärkt auch das Arbeitgeberimage und fördert eine positive Unternehmenskultur.

 

 
 
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